\section{Funktionen} Intuitiv ist eine Funktion (oder Abbildung) von $X$ nach $Y$ eine Vorschrift, die jedem Element $x \in X$ ein eindeutiges Element $y \in Y$ zuordnet. \cite{Ziltner2024} \dfn{Funktion}{ Eine Funktion (oder Abbildung) ist ein Tripel \[ f = (X, Y, G) ,\] wobei $X$ und $Y$ Mengen sind und $G \subseteq X \times Y$ eine Teilmenge, sodass es für jedes $x \in X$ genau ein $y \in Y$ gibt, sodass $(x,y) \in G$. \cite{Ziltner2024} } \dfn{Definitionsbereich, Zielbereich, Graph, Wert in einem Punkt}{ Für die Funktion $f$ haben wir folgende Definitonen um die Eigenschaften einer Funktion zu definieren. \begin{itemize} \item $\text{dom } f := \text{dom}(f) := \text{Definitionsbereich von } f := X$ Der Definitonsbereich sind die Werte von $x$, welche für diese Funktion erlaubt sind. \item $\text{codom } f := \text{codom}(f) := \text{Zielbereich von } f := Y$ Der Zielbereich sind die Werte von $y$, welche für diese Funktion erlaubt sind. \item Graph von $f := G$ \item Wert von $f$ an der Stelle $x \in X := f(x) := y$ \item $f : X \rightarrow Y := "\text{dom } f = X \text{und codom } f = Y"$ \end{itemize} } \dfn{Bild}{ Das Bild einer Funktion $f$ ist eine Menge, welche die möglichen $\text{codom}(f)$ beinhaltet ($\text{im}(f) \subseteq \text{codom}(f)$). \[ f(A) := \{ f(x) | x \in A\} .\] Was bedeutet das? Wenn wir die Menge $A$, welches eine Teilmenge von $X$ ist, auf $f$ verwenden, so bekommen wir ein Teil, gegebenenfalls alle Elemente von $Y$. } \dfn{Urbild}{ Das Urbild einer Funktion $f$ ist eine Menge, welche die möglichen $\text{dom}(f)$ beinhaltet ($f ^{-1} \subseteq \text{dom}(f)$) \[ f ^{-1} (B) := \{ x \in X | f(x) \in B \} .\] Was bedeutet das? Wenn wir die Menge $B$, welches eine Teilmenge von $Y$ ist, auf die Inverse von $f$ ($f ^{-1}$) verwenden, so bekommen wir ein Teil, gegebenenfalls alle Elemente von $X$. } Wir werden nun weitere Eigenschaften von Funktionen kennenlernen: Die Injektivität, Surjektivität und Bijektivität. \dfn{Injektiv}{ Eine Funktion ist injektiv wenn \[ \forall x , x' \in X : f(x) = f(x') \Rightarrow x = x' .\] Einfach gesagt bedeutet dies, dass ein Element von $X$ nicht dasselbe Resultat ausgibt, wenn das Element in die Funktion eingesetzt wird. } \dfn{Surjektiv}{ Eine Funktion ist surjektiv wenn \[ \forall y \in Y \exists x \in X : f(x) = y .\] Einfach gesagt bedeutet dies, dass ein Element von Y durch ein Element von X zugeordent ist. Dabei kann ein Element von X auch mehrere Elemente von Y zugeordnet sein. } \dfn{Bijektiv}{ Eine Funktion ist bijektiv wenn sie injektiv und surjektiv ist. Mathematisch bedeutet dies \[ (\forall x , x' \in X : f(x) = f(x') \Rightarrow x = x') \land (\forall y \in Y \exists x \in X : f(x) = y) .\] } \exa{injektiv, surjektiv, bijektiv \cite{Ziltner2024}}{ \begin{itemize} \item Die Identität $\text{id}_x$ ist bijektiv \item Die Funktion $f : [ 0, \infty ) \rightarrow \mathbb{R}, f(x) := x$, ist injektiv und nicht surjektiv. \item Die Funktion $f :\mathbb{R} \rightarrow [ 0, \infty ) , f(x) := x ^2$, sit nicht injektiv, aber surjektiv. \item Die Funktion $f : \mathbb{R} \rightarrow \mathbb{R}, f(x) := x ^2$, ist weder injektiv noch surjektiv. \end{itemize} } \nt{ Die Identität ist eine Funktion welches sich selber wieder ausgibt. \[ f(x) = x .\] } \dfn{Umkehrfunktion / Inverse}{ Die Umkehrfunktion oder Inverse einer Funktion ist eine Funktion, welches das Gegenteil der Ursprünglichen Funktion $f$ macht. \[ f ^{(-1)} : Y \rightarrow X, f ^{(-1)}(y) := x .\] In anderen Worten: wenn man ein Element von X in die Funktion einsetzt, so bekommt man ein Element von Y. Wichtig zu erwähnen ist, dass eine Inverse nur existiert, wenn die Funktion bijektiv ist. } \exa{Umkehrfunktion / Inverse \cite{Ziltner2024}}{ \begin{itemize} \item Die Umkehrfunktion der Identität $\text{id}_x$ ist $\text{id}_x ^{-1} = \text{id}_x$. \item Die Funktion $f : [ 0 , \infty ) , f(x) := x ^2$, ist bijektiv. Ihre Umkehrfunktion ist die Quadratwurzelfunktion $\sqrt{} := f ^{-1} : [ 0, \infty) \rightarrow [ 0 , \infty)$. \item Die Exponentialfunktion exp als Funktion von $X := \mathbb{R}$ nach $Y := (0, \infty)$ ist bijektiv. Ihre Umkehrfunktion ist der natürliche Logarithmus $\text{log} := \text{exp} ^{-1} : (0, \infty) \rightarrow \mathbb{R}$. \end{itemize} } \dfn{Verknüpfung von Funktionen}{ Die Verknüpfung von Funktion ist wie folgt definiert. \[ g \circ f : X \rightarrow Z, g \circ f(x) := g(f(x)) .\] Dies bdeuetet nichts weiter, dass der codom($f$) in die Funktion $g$ eingesetzt wird, und ELemente von $Z$ dabei herauskommen. \\ Wichtig zu erwähnen ist, dass die codom($f$) = dom($g$) ist weil sonst die Verknüpfung nicht funktionieren würde. } \exa{Verknüpfung, Reihenfolge davon \cite{Ziltner2024}}{ \begin{itemize} \item Wir betrachten $X := Y := Z$ und die Funktionen \[ f, g : \mathbb{R} \rightarrow \mathbb{R}, f(x) := x + 1, g(y) := y ^2 .\] Die Verknüpfung von $f$ und $g$ ist gegeben durch \[ g \circ f : \mathbb{R} \rightarrow \mathbb{R}, g \circ f(x) = (x + 1) ^2 .\] Der Zielbereich von $g$ ist gleich $\mathbb{R}$. Das stimmt mit dem Definitionsbereich von $f$ überein. Daher ist die umgekehrte Verknüpfung ebenfalls sinnvoll. Sie ist gegeben durch \[ f \circ g : \mathbb{R} \rightarrow \mathbb{R}, f \circ g(y) = y ^2 + 1 .\] In diesem Beispiel gilt daher \[ g \circ f \neq f \circ g .\] \item Wir betrachten $X := \mathbb{R} ^2, Y := Z := \mathbb{R}$ und die Funktionen \[ f : \mathbb{R}^2 \rightarrow \mathbb{R}, f(x,y) := x + y, g := \text{exp} : \mathbb{R} \rightarrow \mathbb{R} .\] Die Verknüpfung von $f$ und $g$ ist gegeben durch \[ g \circ f : \mathbb{R} ^2 \rightarrow \mathbb{R}, g \circ f(x,y) = \text{exp}(x + y) = e ^{x + y} .\] Die umgekehrte Verknüpfung $f \circ g$ ist nicht wohldefiniert (= sinnvoll), da der Yielbereich von $g$, also $\mathbb{R}$, nivcht gleich dem Definitionsbereich von $f$, also $\mathbb{R} ^2$, ist. \end{itemize} }