\section{Satz vom Momentanzentrum} In Kapitel \ref{sec:evenm} haben wir einen wichtigen Satz in der Technischen Mechanik kennengelernt. Dabei haben wir zwischen Translation und Rotation geredet. Dabei kam die Gleichung \ref{eq:rot} ins Spiel. Wir werden nun diese Gleichung genauer betrachten. \\ Bevor wir weiterfahren klären wir zuerst, was das Momentanzentrum ist. \dfn{Momentanzentrum}{ Das Momentanzentrum ist der Punkt eines Starkörpers, welcher momentan in Ruhe ist d.h. keine Geschwindigkeit besitzt. \begin{minipage}{0.7\linewidth} \includegraphics[width=\linewidth]{fig/Fig_7.png} \end{minipage} \begin{minipage}{0.3\linewidth} \[ \vec{v}_{MZ} = 0 .\] \end{minipage} \nt{ Ein Punkt, der den Boden oder die Wand berührt, ist ein Momentanzentrum. Im Dreidimensionalen ist das Momentanzentrum eine Kontaktlinie. } } \dfn{Satz vom Momentanzentrum}{ \begin{minipage}{0.5\linewidth} \includegraphics[width=\textwidth]{fig/Fig_8.png} \end{minipage} \begin{minipage}{0.5\linewidth} \[ \vec{v}_p = \vec{\omega} \times \vec{r}_p .\] \end{minipage} Die Formel besagt, dass die Geschwindigkeit bei einer Rotation an einem Punkt durch das Kreuzprodukt der Rotationsgeschwindigkeit und dem Vektor vom Momentanzentrum zum Punkt bestimmt werden kann. \nt{ Das Kreuzprodukt darf nicht vertauscht werden. } Aufgrund des Kreuzproduktes und SdpG sind die Geschwindigkeitsvektoren immer senkrecht zum Verbindungsvektor zwischen dem Momentanzentrum und dem Punkt. } Die Rotationsschnelligkeit kann durch den Betrag der Rotationsgeschwindigkeit berechnet werden (Kapitel \ref{sec:spee}) oder durch die zeitliche Ableitung des Rotationswinkels $\Theta$. ($\omega = \dot{\Theta} = \frac{d \Theta}{dt}$) \\ Die Schnelligkeit eines Punktes kann durch die Multiplikation der Winkelschnelligkeit und der Distanz vom Momentanzentrum zum Punkt. ($v_p = \omega \cdot r_p$) \nt{ Es hat immer nur ein $\omega$ pro Starrkörper. } \subsection{Die Parallelogrammregel} \dfn{Parallelogrammregel}{ Wenn Starrkörper ein Parallelogramm bilden, so haben die parallel stehenden Starrkörper dieselbe Winkelgeschwindigkeit. \begin{minipage}{0.3\linewidth} \[ \omega_1 = \omega_3 \text{ und } \omega_2 = \omega_4 .\] \end{minipage} \begin{minipage}{0.7\linewidth} \includegraphics[width=\linewidth]{fig/Fig_9.png} \end{minipage} } \nt{ Die Vorzeichen der x und y Komponente des Geschwindigkeitsvektors kann man entweder grafisch oder über das Kreuzprodukt bestimmen. } \subsection{Winkelgeschwindigkeit $\omega$} \label{sec:wige} $\omega$ kann durch die rechte Hand bestimmt werden. Dies folgt aus dem Fakt, dass $\vec{\omega}$ nur eine z Komponente besitzt. \\ \begin{minipage}{0.3\linewidth} \includegraphics[width=\linewidth]{fig/Fig_10.png} \end{minipage} \begin{minipage}{0.7\linewidth} Die ursprüngliche Richtung von $\omega$ kann selbst bestimmt werden. Diese Richtung bestimmt imnachhinein die Richtung von $\vec{\omega}$. \end{minipage}